Donnerstag, 29. Juli 2010

These #6: Die gemeinsame Zukunft ist derzeit kein Thema

Jeder spürt, dass im Staate Europa etwas faul ist. Das spüren auch die Unternehmer. Aber weil sie weder von der Politik noch von ihren eigenen Vertretern allzu viel erwarten, und weil sie einfach keine Energie in etwas investieren wollen, was
ihrer Meinung nach ohnehin nichts bringt, bringen sie auch nichts in eine gesellschaftliche Zukunft ein. Übrigens fragt sie auch niemand.

Eine Ausblendung.

These #5: Reden wir über Sie! Wie finden Sie mich?

Einer österreichischen Diva wird dieses Zitat zugeschrieben – es könnte auch aus so manchem österreichischen Unternehmen stammen. Gerade in rasch wachsenden
Unternehmen war zu beobachten, dass man sich mehr und mehr mit sich selbst und immer weniger mit der Kundschaft beschäftigt hat. Jetzt erlebt das Thema „Kundennähe“ gerade wieder eine Renaissance. Der neugierige Beobachter fragt sich: Warum fällt es so schwer, den Kunden wirklich zu verstehen?

Eine Anregung, den Blickwinkel zu ändern.

These #4: „Mir nach“ ist das Prinzip der Stunde

„Es macht einen Unterschied, einen Weg zu kennen oder ihn auch gegangen zu sein.“ Dieses Zitat beschreibt trefflich, welche Eigenschaft momentan er­folg­reiche Unternehmer von weniger erfolgreichen unterscheidet: „Mir nach“ anstatt „Vorwärts“ ist die Devise. Es genügt nicht mehr, Ziele zu vereinbaren und Entscheidungen zu treffen, sondern es braucht wieder mehr Leidenschaft, die ansteckt. Unternehmer dürfen wieder Vorbilder sein.

Zur Nachahmung empfohlen.

These #3: Selbständigkeit ist in Österreich nicht gefragt

Allzu wohlmeinende Eltern, ein Schulsystem, dessen erklärtes Ziel der Beamte ist, und angepasste Interessenvertreter sind eine Mischung, die Österreichs Nachwuchs die Unselbständigkeit nicht nur vorlebt, sondern so gut es geht auch noch fördert. Erste Folgen sind jetzt schon zu spüren: Die heimischen Unternehmer starten mit erheblichem Aufwand eigene Bildungsprogramme für die Nachwuchskräfte.

Eine Warnung.

These #2: Himmel und Hölle – die zwei Gesichter der Märkte

Am „Lieferanteneingang“ ist es noch brutaler geworden: Die Handschlagqualiät geht verloren, Millionenaufträge werden in Internetauktionen vergeben, der Kostendruck
vervielfacht sich. Die schiere Funktion ist gefragt. Auf der anderen Seite, dort wo die Unternehmen auf ihre Kunden treffen, braucht es gerade jetzt mehr Emotion und Authentizität – dort heißt das Stichwort „mehr Bedeutung“.

Ein Gegensatz, der Unternehmer zusehends fordern wird. Eine Prophezeiung.

These #1: Paradox: Die Krise wird zur Orientierungshilfe

Viele Unternehmer sahen sich im Vorjahr mit dramatischen Brüchen konfrontiert. Und dennoch ist so etwas wie insgeheime Erleichterung zu spüren. Zitat: „Die Krise ist
auch Orientierung – weil plötzlich wieder allen klar ist, was zu tun ist.“ Anders gesagt: Die entfesselte Marktdynamik hatte zusehends die Ziele verwaschen – und vor allem die Leistungsträger in den Unternehmen an ihre Grenzen stoßen lassen. Nun ist die Zeit, sich neu zu ordnen. Was bleibt? Was muss anders werden?

Eine Korrektur unter erschwerten Bedingungen.